Der Baum und die Wörter

Wenn ein Baum wächst, wachsen mit ihm meinen künftigen Wörter.
Wird er gefällt, quellen meine Tränen aus dem Holz, das nach trügerischer
Frische duftet.
Meine Tränen versteinern zu Bernstein, der meine Gedanken in sich schließt.
Verbrennt ein Baum, züngelt in den Flammen meine Wut.
Mein Gewissen zerfällt zu Asche.
Mit dem Finger schreibe ich hinein:
Lebewohl.
Mir fehlt eine Rinde, in die ich einen Baum schnitzen könnte.

Gefangen

Einen fremden und unversöhnlichen Wind zu spüren
fern von der Menschen weinender Nacht,
denn sie beten die schimmernden Strahlen an,
die eine goldene Sonne aus sich herausschleudert
und irgendwo in diesem zerknüllten Universum
muss es einen Ort geben, wo der Tod selbst
nur ein jüngerer Mann ist, der die süßen, roten Tropfen
des Lebens hinfortküsst
während zärtliche Celluloidstreifen kriechen,
sich um das Licht eines verblassenden Apparats windend
und wenn du denkst du würdest verschont,
ein einziges und alleiniges Geschenk des Schicksals,
spürst du einen fremden und unversöhnlichen Wind
und erfasst das Sein ohne Wörter.